Nadelburgmuseum


Das Museum und die Nadelburg



Die Nadelburg verfügt über ein privates Museum mit historisch wertvoller Sammlung. Dieses zeigt die Geschichte von Herrschaft, Arbeiterbelegschaft und Industrien der Nadelburg. Die Ausstellung umfasst konkret historische Ansichten von Lichtenwörth, der Nadelburg und des Fabriksareals sowie Dokumente, Pläne und eine unmenge an einst hier produzierten Fabrikaten. Zur Förderung eines sanften Tourismus und der Vermittlung von Information wurde im Jahr 2002 diese Muesumsseite erstellt. Die Liebhaberei des Museumsgründers zu seinem Museum ist inzwischen Familientradition, Robert Bachtrögl führt diese Tradition mit viel Liebe und detailgetreuem Handeln im Sinne von Franz Gehrer fort. Ein Besuch im Nadelburgmuseum bietet Einblicke in verschiedene Räumlichkeiten, in denen die Zeit seit Langem still zu stehen scheint. Sei es Franz Gehrers ursprünglich erhaltener Museumsraum, der Glanz eines erfolgreichen Metallimperiums, eine ärmliche Arbeiterwohnung, die Rauchkuchl oder die "Tante Mitzi Wohnung". Ein Hauch von Dornröschenschlaf erhöht die Wehmut des Anblicks längst vergangener Zeiten.

Museumsgründer
Franz Gehrer (1924-1997).

Dank seinen Bemühungen konnten historisch wertvolle Relikte für die Nachwelt erhalten werden.
Die Sammlung des örtlichen Historikers Gehrer wurde ab 1984 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Das Museum befindet sich im Privatbesitz von Robert Bachtrögl.


Das Nadelburgmuseum im historischen Winkelhaus. Privatmuseum seit 1984.

Untergebracht in einem Gebäude, welches selbst Teil der Geschichte von der Nadelburg ist. Das Winkelhaus ist eines der ältesten und größten Objekte in der Nadelburg, erbaut in der ersten Bauphase im Zeitraum von 1747-1756. Ein Bezug zur vormaligen "Herrschaft Winkelmühle" ist möglich, jedoch nicht nachgewiesen. Als Sonderbau in der Nadelburg war dieses Gebäude kein Arbeiterwohnhaus. Da beidseitig des Hofes einst Lagerflächen für Lebensmittel oder auch Fuhrwagen untergebracht waren und manche der Küchen mit hochgezogenen Gewölben angelegt wurden, diente es mit höchster Wahrscheinlichkeit ursprünglich als Wirtschaftsgebäude. Das Nadelburgmuseum wurde behutsam in das alte Gemäuer integriert und hat als Privatmuseum inzwischen eine bachtliche Größe, die Exponate sind in mehreren Räumlichkeiten zu besichtigen.

Franz Gehrer wurde 1924 Im Winkel geboren und erwarb dieses im Jahr 1972. Bereits nach seiner Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg begann er aus Heimatverbundenheit alle noch verfügbaren Relikte der Fabrik zu sammeln. Zu dieser Zeit arbeitete er als Dreher im Werk von Karl Hartung in Lichtenwörth, bis zur Schließung im Jahr 1954. In diesen vielen Jahren des Zusammentragens häuften sich hunderte Schaustücke wie Nadeln, Schellen, Bügeleisen, Kerzenleuchter, Glocken, Gewichte, Tabakdosen, Uniformknöpfe, Töpfe, Mörser, Pferdekämme, und vieles mehr, alles Produkte die hier erzeugt wurden. Genauestens wurden die Schaustücke beschriftet und alte Fotografien von Fabriksbaulichkeiten, der Herrschaftsvilla samt Besitzern und den hier arbeitenden Menschen gesammelt. Im Jahr 1984 richtete er einen Raum (Gang) als Museum ein und machte ihn der Öffentlichkeit zugänglich. Viele Zeitzeugen schätzten seine Bestreben und gaben ihm so manches Erbstück, welches deren Urgroßväter hier in der Fabrik erzeugt hatten, wohlwissend dass diese hier im Museum gut bewahrt sind. In seiner Freizeit als Pensionist war er jederzeit gerne bereit, unentgeltlich durch die Nadelburg zu führen. Franz Gehrer versuchte mit all seinen Kräften, sich für den Erhalt dieser einmaligen Siedlung einzusetzen. Ihm ist es zu verdanken, dass durch seine unermüdliche Sammelleidenschaft und seinen Aufzeichnungen die Geschichte dieses theresianischen Fabriksmodells so gut dokumentiert werden konnte. Im Archiv des Museums lagern heute dutzendweise Akten von Franz Gehrer, in denen er penibel genau tagesaktuell Geschehnisse festhielt, Zeitungsberichte sammelte und sich Notizen über Bauarbeiten in der Siedlung machte. Kombiniert mit noch hunderten unveröffentlichten Schriftstücken und Fotos ist dies ein wahrer Schatz, aus dessen bestand immer wieder neue Ausstellungsobjekte hervorgehen. Wenn man sich heute diese Ordner durchblättert erscheint es einem wie eine Zeitreise durch die Geschichte Lichtenwörths und oftmals stimmt es einem trübsinnig, wenn man erkennt, wieviel an historisch wertvoller Bausubstanz in jüngerer Vergangenheit und auch oftmals ohne Absprache mit dem Bundesdenkmalamt abgerissen wurde.

1997 verstarb Franz Gehrer und dessen Schwiegersohn Roman Bachtrögl erweiterte das Museum um drei weitere Räume. In den folgenden Jahren schaffte er es auch durch Zeitungs- und Fernsehwerbung auf die Nadelburg aufmerksam zu machen. So gelang es ihm, viele Besucher auf Lichtenwörth und auf das Nadelburgmuseum aufmerksam zu machen. Die Geschichte der Nadelburg wurde so bei Rundgängen im Areal und im Museum bravourös vermittelt. Nach dem Tode des Vaters übernahm Sohn Robert im Jahr 2013 das Museum, dessen Leidenschaft bis zu diesem Zeitpunkt der kontinuierliche Ausbau der Sammlung und der Museumsräume war. Das einst kleine Museum wuchs so ab 1997 von knapp 20 auf inzwischen weit über 250 Quadratmeter, wobei sämtliche Renovierungsarbeiten im historischen Gebäude mit viel Liebe zum Detail durchgeführt wurden. Das Schwergebiet des Museums ist die Gesamtanlage Nadelburg mit all ihren Facetten, das Themengebiet umfasst aber auch den Ort Lichtenwörth. Einige Museumsräume sind noch wie damals eingerichtet, was den Platzmangel einer Arbeiterunterkunft mancherorts erahnen lässt. Auch die Vielzahl an Öfen ist historisch gewachsen und kein Dekorationselement, denn im Winter musste früher beinahe jeder einzelne Raum beheizt werden. Auch heute wird fallweise noch mit Holzöfen hier geheizt.

Robert Bachtrögl zum Museum: Als ich mich nach dem Tode meines Großvaters 1997 in seinem Museumsraum umsah, war mir klar, dass man hier vieles aus- und umbauen muss. Damals gab es nur einen einzigen Raum dem Feuchtigkeit bereits zusetzte, die handbeschrifteten Notizen an Opas Bildern begannen zu verbleichen. So adaptierte ich mit Liebe zum Detail Raum für Raum als Museumsfläche, bewahrte dabei aber stets das erhaltenswerte. Eine Lebensaufgabe die ich inzwischen in dritter Generation weiterführe. Mein starker Bezug zur Nadelburg ergibt sich durch Albin Scheriau und Clemens Gehrer, dies waren meine beiden Urgroßväter die im Drahtzug der Fabrik tätig waren. Sie erzeugten in der Fabrik unter anderem Drähte "so Fein wie Pferdehaar". Gesammelt wird nach wie vor, Raritäten der Nadelburg werden aufgespürt und neue Ausstellungsgegenstände präsentiert. Auch Rundgänge innerhalb des Nadelburg Areals werden in Familientradition seit über 40 Jahren bei einem Besuch im Privatmuseum auf Anfrage gerne gemacht.

Bildlicher Rundgang durch das Museum und in der Nadelburg:







Homepage erstellt ab 2002 -- Robert Bachtrögl -- A-2493 Lichtenwörth-Nadelburg, Niederösterreich - www.Nadelburgmuseum.at
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